Neu entwickelte Biomaterialien, Oberflächen-Modifikationen, aktive Substanzen, regenerative Verfahren und innovative Designs – sie alle müssen auf ihre biologische Wirksamkeit überprüft werden, bevor sie in den klinischen Einsatz kommen. Wer hier nur die Mindeststandards abarbeitet, fällt in der Praxis schnell durch – je gründlicher die Interaktion mit dem Leben erforscht wird, desto sicherer gelingt die nachhaltige Etablierung einer neuen Therapie. Nur pauschal auf Tierversuche zu setzen, ist keine Lösung. Das Ergebnis aus einem jungen, gesunden Tier, das einen völlig anderen Metabolismus und auch eine völlig andere Anatomie besitzt als Menschen hat nur sehr bedingte Aussagekraft für die klinische Praxis. Gerade das häufig angeführte, in vitro (noch) nicht reproduzierbare Immunsystem unterscheidet sich fundamental vom Menschen. Intelligent geplante, professionell ausgewertete Tierversuche können dies zwar berücksichtigen. Dazu gehört aber auf jeden Fall eine gründliche Vorbereitung und Vorauswahl anhand von präzisen Versuchen mit Zell- und Gewebekulturen. Mit dem heutigen Stand der in vitro Technologie kann man so auch wesentliche Komplikationen ausschließen, so dass Versuchstiere ohne leidvolle Nebenwirkungen heilen – so wie später auch der humane Patient.
BioMed Center Innovation berät Sie dabei, welche Strategie Ihnen beim Weg zum Produkt hilft und welche in vitro Assays Ihnen dabei helfen können. Wir haben ein breites Netzwerk von Kontakten in Firmen und Akademia, mit denen (fast) jede Anwendung durch ein geeignetes in vitro-Modell verifiziert und durch wissenschaftliche Auswertung begleitet werden kann.
In unserem Zelllabor werden vor allem standardisierte und hochinnovative Untersuchungen an Knochen-, Knorpel- und osteochondralen Kulturen durchgeführt. Aber auch in vitro Tumormodelle und Herzzellen gehören zu unserem Standardrepertoir. Dabei setzen wir stark auf 3D- und Co-Kulturen, die dem lebenden System am nächsten kommen. Aus der Notwendigkeit heraus haben wir hierzu eine eigene Serie von Bioreaktoren entwickelt, die einfach und wirksam einzusetzen, besonders dauerhaft da aus PEEK und zudem noch sehr ökonomisch ist. Es können Perfusionskulturen, mechanisch stimulierte Kulturen, sensorintegrierte Systeme und an individuelle Geometrien anpassbare Proben untersucht werden, immer mit einer statistisch auswertbaren Anzahl an Proben.
In unserem S2-Labor untersuchen wir mit Bakterien, Pilzen und Viren (auch Coronaviren) die Wirksamkeit von Oberflächen, Substanzen und Verfahren. Mit einer speziellen Apparatur und Sprühnebel können wir die Funktion von Maskenstoffen testen. Für antibakterielle Oberflächen von Implantaten setzen wir speziell angepasste Assays ein.